Tiefe Bindegewebs- und Faszienarbeit

(Fascial Balancing / Faszienarbeit nach Chaitow / Posturale Integration / Myofascial Trains nach Myers)

Das tiefe Bindegewebe zieht sich wie ein Netz durch den ganzen Körper. Es speichert und verarbeitet physische und psychische Traumata in Form von Spannungsveränderungen im Körper.

Die vorrangige Spannung  befindet sich meist im Bereich sogenannter „Entladungsorgane“ (z.B. Kiefer, Becken, Bauchorgane). Durch tiefe Bindegewebsarbeit werden Verklebungen in den Faszien gelöst. Diese Anregung und Unterstützung des körperlichen Entwirrprozesses durch den Therapeuten ermöglicht eine somato- emotionale Entspannung. Der Patient entwickelt ein Bewusstsein für die eigenen Schutzmechanismen und das Zusammenwirken körperlicher und seelischer Empfindungen.

Faszientherapie

In Physiotherapie-Kreisen, Sport- und Trainingstherapie ist Faszientherapie in aller Munde. Black-Roll Training, Fasziendehnung und-Gymnastik, Artikel, Fernsehsendungen beschäftigen sich mit der wichtigen Rolle des Fasziennetzes für unsere Beweglichkeit und unser körperliches Wohlbefinden. Wurde hier das Rad neu erfunden?

Ida Rolf entwickelte in den den 60er Jahren das nach ihr benannte Rolfing. Sie erforschte die tiefe Bindegewebs- und Faszienarbeit und entwickelte ein System von meist zehn Therapiesitzungen, in denen der Körper aufgerichtet und in seiner Ausrichtung in der Schwerkraft unterstützt wird. Bewegliche, elastische und leicht gleitende Faszien sind die Voraussetzung dafür. Die Belohnung besteht in einem neuen vitalen Körpergefühl mit  deutlich verbesserten Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten.

Da die Arbeit  unsere „eingefleischten“ Haltungen verändert, tauchen in diesem Prozess viele psychische und emotionale Elemente auf. Wir sind unsere verkörperte Geschichte.
Rolfing, Strukturelle Integration, Fascial Release, Postural Integration, FRSB,  Anatomy Trains n. Myers, Fasziendistorsionsmodell nach Typaldos (FDM), die Forschungen von Dr. Robert Schleip und Team, alles geht auf die visionäre Arbeit von Ida Rolf zurück.
Es gibt viele neue „faszinierende“ Erkenntnisse in der Faszienforschung . Die Wichtigkeit dieses den gesamten Körper durchziehenden Netzes für unsere Gesundheit und Beweglichkeit wird immer deutlicher. Glaubte man früher, Faszien und Bindegewebe seien bloßes Stütz- und Füllgewebe, wird immer klarer, welche zentrale Rolle es als verbindendes Element in verschiedensten Organsystemen, im Nervensystem und Stoffwechsel einnimmt.

Bei den Behandlungstechniken allerdings hat sich wenig verändert. Ein geschulter Blick für Bewegungs- und Haltungsmuster, feines Tastgefühl für Widerstände und Verklebungen im Gewebe und differenzierte  manuelle Lösungstechniken für unterschiedliche Gewebsschichten machen hier den guten Therapeuten aus.
Läsionen können durch gezieltes Kinesio Taping und angeleitetes Black Roll Training unterstützt werden.

Wir bei moving arts sind schon seit zwanzig Jahren Faszien-Fans und durch stetige Fortbildungen immer dabei, die neusten Forschungserkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Die Welt der Faszien ist auch unser ganz persönliches Forschungsprojekt!

Dieser Behandlungsansatz wird oft kombiniert mit Triggerpunkttherapie

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